Am 4. Februar 2023 fand der erste Fräsen-Workshop in der Nachbarschafts-Werkstatt in der Münchner Au statt. Für eine Workshop-Premiere lief alles erstaunlich rund – mit nur einer kleinen Panne. Doch sogar die Panne war für alle lehrreich.
Endlich ist es soweit: der Workshop „Nachbarn fräsen Nebenan“ rollert auf meinem Trolley durch schöne Münchner Au! Nach dem Schauplatz des Workshops brauche ich nicht lange zu suchen – die erste Workshop-Werkstatt ist gleich bei mir ums Eck. Ich klingle, die Tür geht auf, und ich rollere ratternd mit meinem Workshop-Trolley über die schönen historische Bodenfliesen zum Hinterhof.
Im Hinterhof sehe ich schon die zwei schönen großen Gemeinschaftsräume – einer davon wird der Schauplatz des ersten Nachbarschafts-Fräsen-Workshops sein. Zwei Nachbarn stehen schon erwartungsvoll bereit und unterstützen mich beim Aufbau.
Dann geht es auch schon los: wir sind eine Runde von fünf Hobbybastlern – mich mitgezählt – jeder mit etwas unterschiedlichem Bastler-Hintergrund. Da gibt es zwei Heimwerk-Profis mit reichlich Werkzeugerfahrung, aber auch zwei Teilnehmer mit keinerlei Fräs-Erfahrung. Gut für mich, denn so kann ich gleich herausfinden, ob der Workshop auch für ungeübte Bastler funktioniert.
Wir besprechen zunächst die Schwierigkeiten beim traditionellen fräsen mit der Oberfräse, aber ich merke schon: alle sind gespannt auf die Shaper Origin Fräse. Kurz erkläre ich „die Magie“ der Fräse, bevor wir uns die Maschine dann in Aktion ansehen: im „Aircut“-Modus können die Kursteilnehmer das Funktionsprinzip der Shaper Origin Fräse gut beobachten.
Bevor wir jedoch den Praktischen Teil des Kurses starten, vermittle ich noch kurz die „Fräs-Etikette“, gefolgt von den obligatorische Sicherheits-Einweisung. Doch dann geht es auch schon los! Gehörschutz und Schutzbrille angelegt, Staubsauger an- und Fräse eingeschaltet, und schon fräst der erste Nachbar ein Teilstück eines kleinen Werkzeugkastens.
Besonderen Spaß macht den Teilnehmern offensichtlich der „Auto-Modus“ der Fräse. Wenn sich die Spindel wie von Geisterhand von selbst bewegt, dann zaubert das jedem der Kursteilnehmer ein Lächeln ins Gesicht. Tja, Hobbybastler lieben halt cooles Werkzeug…
So wird zügig ein Bauteil nach dem anderen gefräst … doch plötzlich … was ist das? Die Fräse ruckelt! Warum funktioniert die Magie nicht mehr?
Schnell ist das Problem gefunden: wir haben die Teile nicht der Reihe nach von unten nach oben gefräst. Daher haben wir uns die Shapertape-Klebestreifen kaputt gefräst, wodurch sich die Fräse nicht mehr orientieren konnte.
Durch zwei Shapertape-Klebestreifen ist das Problem schnell behoben. Dabei wird den Kursteilnehmern auch nochmal klarer, wie sich die Fräse auf dem Material orientiert.
Und so halten am Ende des Workshops die Teilnehmer stolz ihren ersten selbst gefrästen Werkzeugkasten in den Händen.
Insgesamt also ein Kurs mit Happy End: die Teilnehmer haben die Fräse mit ihren Möglichkeiten kennen gelernt, ich habe vier Hobbybastler aus meiner Nachbarschaft kennen gelernt, und als Kursleiter weiß ich jetzt, dass das Kursformat wie geplant funktioniert. Die nächsten Kurse in anderen Münchner Nachbarschaftswerkstätten können also kommen!