Garage42 beim Netzwerktreffen der MIN Manufaktur 8

Diese Woche fand das Netzwerktreffen „Manufaktur 8 Bürgerbeteiligung und Partizipation“ der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) statt. Garage42 war erstmals mit dabei und es ergaben sich interessante Kontakten und neue Impulse.

MIN Manufaktur 8 Treffen
MIN Manufaktur 8 Treffen

Die Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN) ist ein Zusammenschluss von überwiegend zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich für das Thema Nachhaltigkeit einsetzen. MIN will durch den Zusammenschluss mehrerer Organisationen den Einfluss auf die Stadtregierung- und Stadtverwaltung verstärken und die Zusammenarbeit verbessern.

Ich hatte früher schon kurz von MIN gelesen, habe dabei aber noch keinen konkreten Anknüpfungspunkt für Garage42 gesehen. Erst als mir kürzlich wieder die Teilnahme an einer Veranstaltung von MIN empfohlen wurde, bin ich neugierig geworden und habe an der Netzwerktreffen Manufaktur 8 teilgenommen.

Die Teilnehmer der Veranstaltung waren bunt gemischt und von unterschiedlichen Organisationen wie Caritas, Münchner Forum oder der Anstiftung. Meine erste Vermutung wäre gewesen, dass das Thema „Nachbarschaftswerkstatt“ in dieser Runde eher ein Exotenthema sein würde. Das Gegenteil war der Fall: nachdem ich in der kurzen Vorstellungsrunde die Idee hinter Garage42 kurz umrissen habe, ergaben sich später einige interessante Kontakte und Ideen für mögliche Kooperationen.

Das für mich spannendste Projekt war „Gutes Leben im Quartier„, das MIN in diesem Jahr vorantreiben wird. Dabei wird es darum gehen verschiedene Quartiersinitiativen miteinander zu vernetzen, so dass sich hier auch schöne Andockpunkte für das Projekt Garage42 ergeben könnten.

Meine erste Teilnahme in der MIN Manufaktur 8 hat sich also sehr gelohnt, und ich werde zukünftig sicher noch öfter bei den Netzwerktreffen teilnehmen!

Robert

Jahreshauptversammlung 2023 des Verbunds Offener Werkstätten

Am 10., 11. und 12. November 2023 fand im Gasteig/FatCat die Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten statt. Eine gute Gelegenheit um das Projekt Garage42 einem größeren Kreis von Werkstatt-Profis vorzustellen, und neue Kontakte zu knüpfen.


Der Erfindergarten hatte am Wochenende des 10. November zur Jahreshauptversammlung 2023 des Verbunds Offener Werkstätten in die FatCat (Gasteig) eingeladen.

Gekommen waren gut 100 Teilnehmer aus Deutschland, sowie Gäste aus Frankreich und der Schweiz. Dabei waren Vertreter von Offenen Werkstätten, FabLabs und Makerspaces, aber auch Besucher aus der Politik, und Vertreter der Stadt München wie etwa dem Abfallwirtschaftsamt.

Der Freitag Abend begann mit zwanglosem Austausch mit bekannten Gesichtern aus München, sowie dem Kennenlernen von Mitgliedern anderen Werkstätten. Danach stellten sich die offenen Werkstätten Münchens vor.

Am Samstag fand die Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten statt, gefolgt von einem Solar-Workshop und einer „OpenStage“ am späten Abend. Für die „OpenStage“ hatte ich einen kurzen Impuls-Vortrag zum Projekt Garage42 vorbereitet, der recht gut aufgenommen wurde und zu einer Reihe neuer Kontakte führte.

Auf der Veranstaltung ergaben sich für Garage42 noch weitere interessanter Kontakte und Gespräche:

Mit Sebastian vom Teamwerk in Aschheim tauschte ich mich über das Thema „Werkstätten in Garagen“ aus, denn die Teamwerk-Werkstatt befindet sich ebenfalls in einer Garage. Interessant war dabei für mich, wie das Teamwerk den begrenzten Raum nutzt, und für welche Ausstattung der Garage man sich entschieden hat.

Der nächste Interessante Kontakt war Bettina vom Abfallwirtschaftsbetrieb München / Halle 2. Mit ihr und mit einem Mitglied des HEi München diskutierten wir wie Materialkreisläufe in München aussehen könnten. Die Vision dabei: der Abfallwirtschaftsbetrieb sortiert in den Wertstoffhöfen hochwertige Werkstoffe wie Plattenware und Kanthölzer aus, und stellt diese über Materialinitativen wie Treibgut zur Verfügung. Die Materialinitiative wiederum versorgt die offenen Werkstätten in München mit Material für den Bau von nachhaltigen Möbeln.

Nach langer Zeit konnte ich auch wieder mal mit Doris und Carolina vom Machwerk sprechen. Die interessante Neuigkeit war dabei, dass das Machwerk in deutlich größere Räume umgezogen ist, und über eine gut ausgestattete Holzwerkstatt verfügt. Es wird also Zeit dem Machwerk mal wieder einen Besuch abzuststatten!

Der wohl überraschendste Impuls kam von Benjamin von den Stadtfabrikanten in Chemnitz. Er machte mich darauf aufmerksam, dass Chemnitz im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas sein wird. Chemnitz bereitet derzeit dafür eine Reihe von Aktivitäten vor, darunter das Projekt „3000 Garagen„.
Bei „3000 Garagen“ soll sichtbar gemacht werden, was in den Chemnitzer Garagen so alles geschieht, und welche gesellschaftliche Bedeutung Garagen als Treffpunkte haben. Garage42 und „3000 Garagen“ verfolgen also offenbar sehr ähnliche Ziele!
Ein Austausch mit „3000 Garagen“ in Chemnitz könnte also sehr vielversprechend sein.

Insgesamt hat sich die Teilnahme an der Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten also durchwegs gelohnt: gute Kontakte zu anderen offenen Werkstätten, interessante Gespräche, und viele Impulse und neue Ideen für das Projekt Garage42!

Robert

Zu Besuch in der machBar im Würmtal

Seit Ende Juli 2023 gibt es eine neue Offene Werkstatt im Münchner Westen: die machBar. Das Konzept und das Angebot der machBar lasen sich auf der Webpage sehr interessant – Grund genug um dem machBar Team einen Besuch abzustatten!

Schild machBar
machBar in der Alten Brauakademie

Meine Anreise zur machBar ist nicht lang. Ich verlasse die S-Bahn an der Haltestelle Gräfelfing – ein Ort, an den man als Innenstadt-Münchner nicht so oft kommt. Ich marschiere einige Minuten durch den Ort und bin schnell an der Stefanusstraße angelangt.


Über eine Treppe im Hinterhof geht es hinunter zu den Werkstatträumen der machBar.

machBar Eingang
Treppe zum machBar Eingang

Ich werde schon erwartet von Torsten, der einer der Vorstände der machBar ist. Trotz Urlaubszeit haben sich auch viele Mitglieder zum machBar-Stammtisch eingefunden.

Wir stellen uns einander vor, und dann geht es mit einer kleinen Tour durch die Werkstatträume los. Torsten zeigt mir die einzelnen Werkstätten und erzählt mir über die Aktivitäten der letzten Jahre.

machBar Holzwerkstatt
machBar Holzwerkstatt

Ich erfahre, dass die Raumsuche eine der größten Herausforderungen war, gefolgt von der Frage der Finanzierung mit Fördermitteln.

machBar Metallwerkstatt
machBar Metallwerkstatt

Aber offenbar ist es dem machBar Team gelungen all diese Herausforderungen zu meistern – schließlich gibt es jetzt großzügige Räumlichkeiten und eine reichhaltige Ausstattung mit Maschinen und Werkzeugen.

machBar Hauptraum
machBar Hauptraum

Nach unserer Werkstatt-Tour gibt es eine Überraschung: Mitglied Johannes hat eine Shaper Origin mitgebracht und gibt eine Einführung in die Handhabung und die Möglichkeiten der Fräse.

Was für ein Zufall – meine Mission ist die Suche nach anderen Makern, die sich mit dem Fräsen von Möbeln befassen wollen, und dann finde ich hier in der machBar bereits aktive Fräs-Enthusiasten!

Nach der Fräs-Vorführung tauschen wir uns noch eine ganze Weile über Workshop-Formate und Öffentlichkeitsarbeit aus. Am Ende kommen wir zu einem wichtigen Thema: wie könnte eine Zusammenarbeit der machBar mit dem Projekt Garage42 aussehen? Haben wir Berührungspunkte? Wo könnten wir uns ergänzen?

machBar Mitglieder
Torsten, Johannes und eine Shaper Origin

Nach einigen unterhaltsamen Stunden verabschieden wir uns, und beschließen, dass wir sicherlich in Kontakt bleiben und bald wieder voneinander hören werden. Mein Fazit: es war ein lohnender Besuch, und ich habe wieder einige nette Maker aus dem Großraum München kennengelernt.

Garage42 powered by Kulturator

Das Projekt Garage42 ist unter das Dach der Gute-Dinge-Stiftung Kulturator geschlüpft. Damit ist das Projekt jetzt gemeinnützig und kann gefördert werden!

Die Vorstände des Kulturators: Max und Johannes

Das Projekt Garage42 lief bislang einfach so in „Privatregie“, doch langsam bekommen auch finanzielle Fragen immer mehr Gewicht.
Die derzeit drängendste Frage: Wie kann eine Workshop-Fräse finanziert werden? Oder in die nähere Zukunft gedacht: wie kann man weitere Kursleiter gewinnen, und dann deren Honorare bezahlen?

Fördermittel gibt es ja für alles Mögliche, so dass es kein Problem sein sollte, Förderer für eine gute Idee wie Garage42 zu finden. Der Haken dabei: Fördermittel gibt es in der Regel nur für gemeinnützige Organisationen, und Garage42 ist bislang eben nur eine private Initiative.

Man könnte sich jetzt in das Abenteuer einer Vereinsgründung stürzen, und dabei erst mal für einige Monate in den Paragraphendschungel abtauchen.

Oder man geht einfach rüber in die Thalkirchnerstraße, und spricht mit den netten Gründern von Kulturator – der Gute-Dinge-Stiftung für alles mögliche (… und das ist keine Übertreibung).

Der Kulturator ist eine ziemlich geniale Erfindung: es ist eine Stiftung, die gute Ideen unbürokratisch in gemeinnützige Projekte verwandelt. Der Kulturator versammelt so unterschiedliche Projekte wie internationale Hilfsprojekte (Nepal, Ukraine, Uganda, …), aber auch Tanzprojekte für Senioren, Förderung von Zwischennutzungen und Projekten im öffentlichen Raum, … die Liste der guten Ideen ist lang.

Diesen organisatorischen Stiftungs-Geniestreich haben wir Max und Johannes zu verdanken. Die beiden waren so nett, nun auch das Projekt Garage42 unter das Dach des Kulturators schlüpfen zu lassen. Dabei stehen sie auch noch organisatorisch und mit Rat und Tat zur Seite.

Das ist ein wichtiger Schritt für Garage42, und ich freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit!

Für alle Freunde des Projekts Garage42 heißt das nun: ab sofort kann für das Projekt gespendet werden!

Spendenkonto:
IBAN: DE26 4306 0967 8235 3925 00
BIC: GENODEM1GLS
Vewendungszweck:
Kulturator Stiftung – Projekt Garage42

Und während ihr vielleicht noch überlegt, wie viel ihr spenden wollt, stelle ich schon einen Förderantrag nach dem anderen.

Für alle Spender noch zur Beruhigung: Max und Johannes vom Kulturator werden für alle Spenden mit kritischem Blick prüfen, ob auch wirklich jeder investierte Euro den Zielen des Projekts Garage42 dient.

Ich hoffe, dass ich hier schon bald mehr über einlaufende Förderungen und Spenden berichten kann.

Zu Besuch bei der „treibgut“ Materialinitiative

Die Materialinitiative „treibgut“ im Kreativquartier an der Dachauerstraße ist ein Umschlagplatz für Materialien aller Art. Hier wird Material in den Kreislauf zurückgeführt – so könnte zum Beispiel der Teil eines Bühnenbildes als selbstgebautes Möbelstück ein zweites Leben bekommen. Klingt nach einer interessanten Option für die Materialbeschaffung für Garage42. Nix wie hin!

Der Eingang zum „treibgut“ im Kreativquartier

Im Kreativquartier haben sich in den letzten Jahren einige interessante Initiativen angesiedelt – darunter das „treibgut“ , eine Initiative für die Wiederverwendung von Material, das in vielen Fällen aus dem Münchner Kulturbetrieb stammt.

Ich hatte schon mehrmals vom „treibgut“ gelesen, so dass es jetzt Zeit war sich das Materiallager mal selbst anzusehen. Hinter einer unauffälligen Stahltür tut sich ein großes Materiallager auf, in dem zahlreiche Regalmeter an Material lagern. Sofort werde ich angesprochen, wie man mir helfen kann. Ich berichte kurz vom Projekt „Garage42“, und stoße damit sofort auf offene Ohren.

Kanthölzer in allen erdenklichen Ausführungen

Boris Maximowitz führt mich durch das Lager, und erklärt mir welche Materialien gut zu bekommen sind. Mein Hauptinteresse gilt Kanthölzern und Sperrholzplatten – beides ist im „treibgut“ reichlich vorhanden. Was das „treibgut“ dabei vom Baumarkt unterscheidet, ist die Unberechenbarkeit des Sortiments – es kommt halt rein, was so reinkommt.

Plattenware, Massivholzbretter und allerhand andere interessante Dinge

Ich stöbere durch das Sortiment und stoße dabei auf einige interessante Kandidaten für Möbelprojekte – im Geiste konstruiere ich schon die ersten Designs. Boris rät mir einfach regelmäßig vorbeizuschauen, und dann halt das Material mitzunehmen was für meine Zwecke passen würde.

Und genau so werde ich es dann auch machen – einfach Stammkunde bei „treibgut“ werden, und mal sehen was so zu bekommen ist.

Mein Besuch bei „treibgut“ war sehr inspiriert – jetzt wird es Zeit sich an die ersten konkreten Möbeldesigns zu machen.

Zu Besuch in der Münchner Werkzeugbibliothek

Das Kulturzentrum Gasteig in München beherbergt seit Kurzem eine Werkzeugbibliothek. Dort können sich Hobbybastler für kleines Geld die unterschiedlichsten Werkzeuge ausleihen. Die Werkzeugbibliothek unterstützt somit die Nachbarschaft beim Handwerken und verfolgt also ein ganz ähnliches Ziel wie Garage42. Grund genug um der Werkzeugbibliothek einen Besuch abzustatten und viele Fragen zu stellen.

Die Werkzeugbibliothek am Münchner Gasteig

Seit einigen Monaten gibt es die Werkzeugbibliothek am Münchner Gasteig. Das Projekt wurde von Andreas Kopp ins Leben gerufen, welcher auch für sein FabLab „Erfindergarten“ bekannt ist – einem FabLab, das sich speziell an Kinder und Jugendliche wendet.

Ich kenne Andreas schon eine Weile und verfolge mit Interesse seine
vielfältigen Aktivitäten im Bereich Making. Seine Werkzeugbibliothek
kannte ich bisher nur aus den Medien und den Sozialen Netzwerken,
so dass es Zeit wurde sich vor Ort mal ein genaueres Bild zu machen.

Die Werkzeugbibliothek

Ich biege mit meinem Fahrrad auf der Rosenheimer Straße zum Gasteig ab, und stehe wenig später vor der Werkzeugbibliothek. Ein Stehtisch und einige Bierbänke laden dazu ein, sich hier zu treffen und sich über Werkzeug und Heimwerken zu unterhalten.

In den drei Schaufenstern gibt es viel zu sehen und allerlei zu lesen:
Flyer und Schilder beschreiben was es hier so an Werkzeug gibt, und wie man die Werkzeugbibliothek benutzt.

Die Gebrauchsanweisung für die Werkzeugbibliothek

Betritt man das kleine Ladengeschäft, dann steht man gleich am „Ausleih-Schalter“, der aus einem großen Schreibtisch mit Computerarbeitsplatz und Bezahl-Terminal besteht.

An den Wänden stehen riesige Regale voll von Werkzeug. An jenem Ausleih-Schalter-Schreibtisch sitzt dann meist Andreas, wenn er nicht gerade Werkzeuge in die raumhohen Regale an der Wand ein- oder aussortiert.

Werkzeuge bis unter die Decke

Andreas und ich begrüßen uns, und wir halten einen kleinen Plausch,
was gerade so bei uns beiden los ist – wir haben uns eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Schnell kommen wir zum Thema: wie läuft die Werkzeugbibliothek so? Wird sie gut angenommen?

Werkzeuge und Kundenkreis

Andreas erzählt, dass er einen Kundenkreis von etwa 200 Leuten hat, die überwiegend aus der unmittelbaren Nachbarschaft in Haidhausen kommen. Ich löchere Andreas, will wissen was die Leute so ausleihen und wofür. Die Klassiker sind offenbar Bohrmaschine, Akkuschrauber und Schleifgeräte. Beliebt sind aber auch Reinigungs-Utensilien wie ein Naß-/Trocken-Sauger mit dem man z.B. ein Sofa oder den Teppich wieder richtig schön sauber bekommt.

So kommt gerade ein Mann mittleren Alters zur Tür herein – Andreas hat ihn schon erwartet. Der Mann leiht sich tatsächlich einen Naß-/Trocken-Sauger aus. Andreas gibt eine kurze Unterweisung in das Gerät, sowie ein paar Tipps zu Reinigungsmitteln mit auf den Weg. Dann verlässt der Mann zusammen mit seinem Sauger den Laden mit einem „… bis bald …„. Aha – offenbar ein Stammkunde.

Wir ratschen noch eine Weile über „den typischen Kunden“ und merken aber schnell, dass es den wahrscheinlich nicht gibt. Es ist vielmehr ein großes Spektrum:

  • Der Student, der sich seine Studentenbude einrichtet, aber all das nötige Werkzeug nicht kaufen kann oder will.
  • Der ambitionierte Bastler, der schon immer mal einen eigenen Vollholz-Tisch bauen wollte. Nachdem er in YouTube Videos recherchiert hat wie das geht, kommt er dann in die Werkzeugbibliothek und leiht sich Hobel und Schleifgerät zum Abrichten der Holzplatten.
  • Oder aber auch der Renter, der ein Werkzeug ausleiht, aber im Gespräch merkt Andreas dann häufig, dass es dem Rentner eher um das Gespräch, als um das Werkzeug geht.

Die Mission der Werkzeugbibliothek

Die Werkzeugbibliothek am Gasteig erfüllt also viele Zwecke: Hilfe bei Reparaturen im Haushalt, Teilen von Werkzeugen, Interessensaustausch für Hobby-Bastler, aber auch spontaner
Zwischenstop für die Fahrrad-Reparatur oder eben auch sozialer Treffpunkt für einen Ratsch.

Das Motto der Werkzeugbibliothek (und der Offenen Werkstätten)

Andreas bietet auch einen monatlichen Stammtisch für seine Werkzeugbibliothek-Kunden, bei dem er mehr Details zu manchen Werkzeugen demonstriert. So hat er vor einiger Zeit mehr zur Verwendung der Shaper Origin erzählt.

Du hast eine Shaper Origin?„, frage ich.
Ja klar“ sagt Andreas, „und die Shaper Workstation habe ich natürlich auch im Angebot„.
Mir fällt kurz die Kinnlade runter, weil ich das nicht wusste, und gedanklich bin ich soeben neuer Kunde der Werkzeugbibliothek geworden.

Andreas sieht seine Mission also darin, dass er den Nachbarn das Ausleihen von Werkzeugen möglichst einfach machen will. Gleichzeitig macht er seine Kunden neugierig auf weitere Werkzeuge, so dass der Nachbarschaft auch neue handwerkliche
Möglichkeiten aufgezeigt werden.

Fazit

Die Werkzeugbibliothek ist eine spannende Einrichtung, an der man derzeit schon recht gut studieren kann wie die Nachbarschaft darauf reagiert. Das Gespräch mit Andreas hat mir Klarheit darüber verschafft, dass ich mir für Garage42 sehr genau Gedanken über die Zielgruppe machen muss.

Jede Nachbarschaft hat ihren individuellen Bevölkerungsquerschnitt.
Die Interessen in der Nachbarschaft können sich daher stark unterscheiden: ist in Haidhausen (im Zentrum Münchens) das Lieblingswerkzeug die Bohrmaschine, dann könnte es in Solln (am südlichen Rand von München) vielleicht der Gartenhäcksler sein.
Die Nachbarn am Stadtrand sind mutmaßlich besser mit Standard-Werkzeugen ausgestattet, haben stattdessen aber eher Bedarf an der Ausleihe von teuren oder sperrigen Gartengeräten.

Es wird also nicht mein letzter Besuch in der Werkzeugbibliothek gewesen sein, weil es noch viele Fragen zu klären gilt … und weil ich demnächst unbedingt mal die Shaper Origin ausleihen muss…