Beim Sommercamp 2025 des Verbunds Offener Werkstätten

Vom 28. bis 31. September 2025 fand im Habitat Augsburg das Sommercamp des Verbunds Offener Werkstätten statt. Eine gute Gelegenheit für Garage42 um Kontakte mit Werkstattprofis zu knüpfen, … oder auch um Knoten für sehr spezielle Sitzmöbel zu knüpfen…

Das Habitat – die offene Werkstadt im Glaspalast Augsburg


Dieses Jahr war das Habitat Augsburg der Gastgeber für das Sommercamp 2025 des Verbunds Offener Werkstätten.

Gekommen waren etwa 80 Teilnehmer aus verschiedenen Offenen Werkstätten aus ganz Deutschland und Österreich. Als Veranstaltungsort diente die mit 1600 Quadratmetern (!) sehr imposante Werkstatt des Habitats.

Tagesplanung beim Sommercamp 2025 in der Werkstatt-Halle des Habitat Augsburg

Schon am Donnerstag fanden erste Workshops statt: unter Anleitung von Britta vom FabLab Freising konnte zum Beispiel eine schicke Smartphone-gesteuerte Lichtbox gebaut werden – selbstverständlich mit Garage42 Design.

Die fertige Lichtbox mit Deckel im Garage42-Desing

Für den Freitag hatten die Gastgeber eine Radtour durch Augsburg organisiert. Die Tour führte die Fahrradgruppe mit etwa 30 Mitradlern zu sehr bemerkenswerten Orten in Augsburg: Werkraum Augsburg, Wohnzimmer im Schwabencenter, Grand Hotel Cosmopolis, sowie Bikekitchen Augsburg. Das Bikekitchen Augsburg hatte dabei viele Fahrräder für die Radtour zur Verfügung gestellt.

Zwischenhalt der Fahrradtour beim Bikekitchen Augsburg.

Bei der OpenStage am Freitag Abend gab es eine Reihe kurzer Vorträge aus dem Universum der Offenen Werkstätten. Wolfgang von der Offenen Werkstatt Gilching stellte in seinem Vortrag ein Möbeldesign für einen mobilen Bildhauer-Arbeitsplatz vor. Ein sehr schönes Beispiel für ein nachhaltiges, zerlegbares Möbel.

Zerlegbarer, mobiler Bildhauer-Arbeitsplatz
Der Bildhauer-Arbeitsplatz von unten

Auch für Samstag war ein Workshop zum Thema Möbel angekündigt: „Bau von mobilen Hänge-Outdoor-Möbeln“. Möbel – das war doch wieder genau ein Thema für Garage42!

Doch die Überraschung war groß, als sich herausstellte, dass es sich um den Bau eines Textil-Möbels handelte! Aber warum nicht? Beim Sommercamp geht es auch immer darum Neues auszuprobieren.

Ein mobiles Hängemöbel

Und so wurden Näh-Teams gebildet – mein Näh-Partner war Hartmut vom BIWAQ Programm Krefeld. Zusammen fertigten wir unter sachkundiger Anleitung und in stundenlanger Arbeit das Textil-Hängemöbel.

Das Textil-Möbel wird genäht

Während die Näherei den halben Tag dauerte, war das Verschnüren und Aufrichten der Zaunpfähle unter Anleitung von Philip von der Werkstadt Lüneburg in nur wenigen Minuten erledigt.

Philip demonstriert das Verschnüren der Zaunpfähle

Und so konnten es sich dann die Workshop-Teilnehmer nach einem langen Näh-Arbeitstag und weit nach Einbruch der Dunkelheit im selbstgenähten Hängemöbel gemütlich machen.

Probesitzen im mobilen Hänge-Outdoor-Möbel

Wegen der vielen Aktivitäten und Gespräche ging das Sommercamp 2025 rasend schnell vorbei. Für Garage42 ergaben sich viele neue Kontakte und inspirierende Gespräche und Ideen. Nochmals ein großes Dankeschön an das Habitat-Team, den Verbund Offener Werkstätten, und die vielen Helfer, die das Sommercamp 2025 ermöglicht haben!

Garage42 macht Urlaub in Berlin (1): Besuch im Haus der Materialisierung

Garage42 macht Urlaub in Berlin und begibt sich dabei auf die Suche nach Inspirationen. In Urlaubs-Episode 1 besuchen wir das „Haus der Materialisierung“ und sehen dabei Materialinitiativen, eine ReUse-Holzwerkstatt und eine Plattform für Leihen und Schenken.

Eingang zum „OTTO“ am „Haus der Materialisierung“ hinter dem „Haus der Statistik“

Bei Garage42 wurde es Zeit für etwas Erholung und Tapetenwechsel. Der Urlaubsort sollte Berlin sein, weil Berlin immer wieder eine Reise wert ist, und weil sich die Hauptstadt ohnehin permanent ändert, so dass man dort alle paar Jahre mal vorbeischauen sollte.

Und so steht man dann am Alexanderplatz, lässt den Blick schweifen, und bleibt dann am Schriftzug „Allesandersplatz“ am „Haus der Statistik“ hängen.

Alles wird anders im „Haus der Statistik“ am Alexanderplatz

Plakate am Bauzaun klären dann den Passanten über das Modellprojekt „Haus der Statistik“ auf. Dabei typisch für die Berliner Dynamik: die Illustration auf dem Plakat wurde bereits vom Projektfortschritt überholt. Das „Haus der Materialisierung“ steht inzwischen leer, und die Initiativen sind allesamt ins „OTTO“ in der Otto-Braun-Straße umgezogen.

Bauzaun-Plakat mit Details zum Modellprojekt „Haus der Statistik“

Aber was ist jetzt dieses Modellprojekt „Haus der Statistik“, das „Haus der Materialisierung“ und das „OTTO“? Eine Führung mit Nikolai Wolfert von Cosum verschafft Klarheit.

Eingang zum Gebrauchtmaterial-Markt „Kunst-Stoffe“

Wir starten bei der Material-Initiative „Kunst-Stoffe“ – ein Gebrauchtmaterial-Markt, von dem es eine weitere Filiale im Stadtteil Pankow gibt. Die Auswahl ist beachtlich – wir lassen die Blicke schweifen und sehen alles was das Bastlerherz begehrt: gebrauchte Kanthölzer, Holzplatten, Latten, Balken, Metalle, Eisenwaren, Textilien, Folien, Kunststoffe, …

Einblick in das Materialangebot bei „Kunst-Stoffe“

Die Tour geht weiter: wir kommen an einer offenen Textilwerkstatt vorbei in der gerade fleißig genäht wird und treffen schließlich auf die Initiative „BAUFACHFRAU Berlin e.V.“.

Eingang zur BAUFACHFRAU-Werkstatt

BAUFACHFRAU ist ein Qualifizierungs- und Bildungsträger für Frauen in Bau- und Ausbauberufen. Im Haus der Materialisierung betreibt BAUFACHFRAU eine ReUse-Holzwerkstatt, in der aus dem Gebraucht-Material von „Kunst-Stoffe“ nachhaltige Möbel entstehen können.

Als wir mit unserer Führung vorbeikommen wird gerade in der Werkstatt ein Benutzer in die Bedienung einer Oberfräse eingewiesen. Hier bekommt man also auch noch die nötige fachkundige Unterstützung für eigene Möbelprojekte.

Die ReUse-Holzwerkstatt bei BAUFACHFRAU

An dieser Stelle macht es bei mir „klick“ im Kopf: hier im Haus der Materialisierung konzentrieren sich an einem Platz wirklich alle Initiativen die für die Entstehung von nachhaltigen Produkten nötig sind – was für ein besonderer Ort!

Zum Abschluss der Rundtour stellt uns Nikolai noch seine eigenen Initiative Cosum vor: Cosum bietet eine Online-Platform für nachhaltiges Leihen und Schenken. Hier kann man sich zum Beispiel Werkzeuge, aber auch viele andere Produkte ausleihen.
Die Abholung erfolgt unkompliziert über Schließfächer im „Haus der Materialisierung“, die von Nikolai befüllt werden.

Damit endet die Tour im „Haus der Materialisierung“ und wir sind recht begeistert von dem was wir gesehen haben! Ein echtes Vorbild dem man auch in München und in anderen Städten nacheifern sollte. Unser Fazit: am Alexanderplatz im Haus der Statistik wird wirklich alles anders – der Schriftzug auf dem Haus ist nicht übertrieben!

Berlin, wir kommen wieder!

Das war das #3000Garagen-Festival in Chemnitz mit Garage42

Am vergangenen Wochenende feierte Chemnitz als die Kulturhauptstadt Europas 2025 das #3000Garagen-Festival. An diversen Garagen-Schauplätzen in der Chemnitzer Innenstadt war so einiges geboten. Im Garagenhof Harthweg konnten die zahlreichen Besucher Fräs-Erfahrungen mit Garage42 machen und dabei kreativ an eigenen Mini-Garagen basteln.

Das #3000Garagen Festival am Garagenhof Harthweg

Dieses Jahr war es schon fast Tradition, dass das Projekt Garage42 eine Exkursion nach Chemnitz – der heimlichen Garagenhauptstadt Deutschlands – unternimmt. Chemnitz richtet 2025 als Kulturhauptstadt Europas eine Vielzahl von Veranstaltungen aus – darunter auch das #3000Garagen-Festival. Nach dem Auftritt von Garage42 beim KOSOMOS Chemnitz 2024 fragten die Organisatoren auch 2025 wieder an, ob man eine Runde Garagenfräsen möglich machen könne, und da waren wir natürlich wieder gerne mit dabei.

Doch vor dem #3000Garagen-Festival wollten zunächst einige Chemnitzer Garagen-Schauplätze in Chemnitz erkundet werden, wie zum Beispiel die #3000Garagen Ausstellung im Garagen Campus.

Die #3000Garagen Ausstellung im Garagen Campus

In der #3000Garagen Ausstellung gab es unter Anderem selbstgebaute DIY-Konstruktionen wie Seifenkisten oder Transportwägen aus Chemnitzer Garagen zu sehen, aber auch ausdrucksstarke Fotografien aus der Garagen-Community von der Fotografin Maria Sturm.

Auch weitere Garagenhöfe in Chemnitz öffneten Ihre Garagentore für die Öffentlichkeit, so zum Beispiel der Garagenhof Ahornstraße, wo die Videoinstallation „Innenlandschaften“ von Klaus Pobitzer einen Eindruck vermittelte, wie es in Chemnitzer Garagen so zugeht. Beim Video schauen und Bier trinken, kam man schnell mit den Chemnitzer Garagenbesitzern ins Gespräch, wobei sich so manche offene Frage zur ostdeutschen Garagenkultur klären ließ.

Videoinstallation „Innenlandschaften“ im Garagenhof Ahornstraße.

Am Sonntag ging es dann endlich los für Garage42: auf dem #3000Garagen-Festival startete die Werkstatt für Mini-Garagen, bei der DDR-Garagen „Modell Dresden“ gebaut werden konnten. Mit von der Partie war wieder Uwe Bodenschatz vom Kulturwerk Schneeberg, der per Lasercutter 100 Garagen-Bausätze vorbereitet hatte und für ständigen Nachschub sorgte.

Robert und Uwe in ihrer Garagenbastelbude

In gewohnter Manier konnten wieder viele kleine und große Garagenbastler ihre ersten Fräserfahrungen mit Garage42 machen.
Musikalisch untermalt wurde die Bastelei durch ein vielfältiges Musikprogramm auf der Hauptbühne. Darunter „The Nosebleeds“ aus Trnava (Slowakei), die natürlich Garage Rock spielten, und zwar mit bemerkenswertem Schalldruck, so dass der Gehörschutz beim Fräsen komplett sinnlos wurde.

Erste Fräserfahrungen mit Garage42

Das Wetter sorgte während des Garagen-Festivals für drei heftige Regengüsse, was aber nur für kurze Unterbrechungen der Garagenbastelei sorgte.

Konzentriertes Garagenbasteln zwischen den Regengüssen, unterstützt durch die vielen Volunteers.

Und weil alle so fleißig bastelten, waren mehr als hundert Garagenbausätze schon kurz vor Ende des Festivals vergriffen.

Das Fazit: Chemnitz hat mit dem Programm zu #3000Garagen offenbar einen Nerv bei den vielen Besuchern getroffen. Chemnitz hat eine extrem lebendige Maker- und Garagenkultur, die durch die vielen Aktionen der Kulturhauptstadt 2025 Chemnitz sicher nochmals ordentlich Rückenwind bekommen wird. Die Kunst bei Garage42 wird sein, diese ganz besondere Selbermach-Community-Kultur irgendwie auch nach München transferiert zu bekommen.

Garage42 beim #3000Garagen-Festival in Chemnitz

Am Wochenende des 7.6.2025 geht Garage42 wieder auf Reisen: wie schon im Jahr 2024 wird ein Garagen-Workshop stattfinden, aber diesmal in ganz großem Maßstab. Auf dem Gelände des Chemnitzer Garagenhofs Harthweg mit seinen dutzenden Garagen, wird drei Tage lang die ostdeutsche Garagenkultur gefeiert.

Austragungsort des #3000Garagen-Festivals: Garagenhof Harthweg, Chemnitz.
Kartendaten: OpenStreetMap

Schon letztes Jahr hatte Garage42 für einen Garagen-Workshop einen kleinen Abstecher ins benachbarte Chemnitz gemacht (wie hier berichtet). Dieses Jahr legen wir noch eins drauf, denn Chemnitz ist 2025 Kulturhauptstadt Europas, und feiert nun die ostdeutsche Garagenkultur in großem Stil.

Alle Chemnitz-Besucher sind vom 6.6.2025 bis zum 8.6.2025 zum #3000Garagen-Festival auf dem Gelände des Garagenhofs Hartweg eingeladen. Auch Garage42 wurde dafür wegen eines Fräsen-Workshops angefragt, und da muss man natürlich mit dabei sein.

Auf OpenStreetMap betrachtet wirkt das Gelände des Garagenhofs schon mal sehr beeindruckend: dutzende Garagen reihen sich aneinander – geschätzt schon so um die 300 Garagen. Geplant ist ein dreitägiges Event mit viel Musik, Lesungen, Talkshows und Workshops.

Garage42 wird zusammen mit Uwe Bodenschatz eine der Garagen mit einem Workshop bespielen. Also: falls sie nächstes Wochenende noch nichts vor haben, dann kommen sie doch einfach am Sonntag, 8.6.2025 zwischen 12:00 und 18:00 zum Fräsen beim #3000Garagen-Festival in Chemnitz vorbei … oder lesen sie demnächst hier im Blog den Bericht wie es war!

Garagen-Workshop Premiere

Das Jahr 2025 startet mit einer Premiere: in der Nachbarschaft München/Solln fand der erste Garagen-Workshop statt! Mit von der Partie waren zwei unerschrockene Versuchs-Teilnehmer aus dem FabLab München, die schon immer mal an einem Garagen-Fräsen-Kurs teilnehmen wollten.

Die Garage42 Pilot-Garage kurz vor dem Workshop

Es war ja eine Weile recht ruhig hier im Garage42 Blog. Nicht etwa weil nichts passiert wäre, sondern weil sich im Hintergrund unglaublich viel getan hat. Und wenn sich viel tut, dann fallen Tätigkeiten wie bloggen gerne mal hinten runter. Aber Ehrenwort: der Bericht über die Geschehnisse der letzten Monate wird demnächst noch in umgekehrter chronologischer Reihenfolge nachgereicht.

Für den Moment nur so viel:

  • zuerst hat sich bei der finanziellen Ausstattung von Garage42 was getan
  • deswegen hat sich kurz danach bei der Werkzeug-Ausstattung was getan
  • was dazu führte, dass wegen des Werkzeugs auch viel für die Garagen-Ausstattung getan werden konnte
  • so dass letztendlich ein erster Garagen-Workshop möglich wurde

Und so wurde dann zügig die Garage für den Workshop vorbereitet, ein Termin identifiziert, ein Ticket-Shop eingerichtet und ein Test-Publikum aus dem FabLab München eingeladen. Und so sehen die beiden Test-Teilnehmer dann aus:

Die Teilnehmer des ersten Garagen-Workshops

Da der März dieses Jahr noch relativ frostig war, fand der Theorie-Teil des Workshops noch in der Küche neben der Garage42-Werkstatt statt. Dort gab es zunächst eine kurze Einführung zum Thema „fräsen mit der Oberfräse“, bevor es dann um das Hauptthema ging: „CNC-Fräsen mit der Shaper Origin“.

Fräsen-Grundlagen am Küchentisch erklärt

Für den Praxis-Teil zog der Workshop dann nach nebenan in die Garage um, wo die beiden Teilnehmer selbst Hand an die Fräse anlegen durften. Die frischen Temperaturen spielten dabei keine größere Rolle, weil es den Teilnehmern beim konzentrierten Fräsen schnell warm wurde.

Fräsen-Praxis in der Garage42 Pilot-Garage
Fräsen-Praxis in der Garage42 Pilot-Garage

Nach zwei Stunden Workshop hatten dann alle Teilnehmer ihr Erstlingswerk gefräst, und der Workshop-Schauplatz „Garage“ hatte seine Premiere mit Bravour bestanden.

Unser Fazit: Fräsen-Theorie am Küchentisch lernen? Mal was neues!
Erste Fräsen-Praxis in der Garage? Muss man mal erlebt haben!
Der nächste Garagen-Workshop kann also kommen!


Garage42 beim KOSMOS Chemnitz 2024

Am 8.6.2024 geht Garage42 auf Reisen: es geht zum Garagen-Workshop beim KOSMOS Chemnitz 2024.
Chemnitz?
Garage42 ist doch ein Münchener Projekt, warum jetzt Chemnitz?
Beim KOSMOS Chemnitz wird der Start des Projekts #3000Garagen stattfinden.
Thematisch also für Garage42 ein Volltreffer, und damit ein guter Grund sich mit einer etablierten Garagen-Community zu vernetzen!

Schlossteichinsel Chemnitz, Schauplatz des KOSMOS 2024
Foto: Kora27, Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license

Garage42 ist nicht nur ein Werkstattprojekt, sondern vor allem auch ein Community-Projekt. Daher halten wir ständig die Augen offen, um uns mit weiteren Initiativen mit ähnlichen Zielen zu vernetzen.

Und so wurden wir schon letztes Jahr auf das Projekt #3000Garagen in Chemnitz aufmerksam. Chemnitz wird sich 2025 als die Kulturhauptstadt Europas feiern, und hat dafür eine Reihe von Projekten gestartet.
Beim Projekt #3000Garagen soll die langjährige Geschichte der Garagenkultur in den östlichen Bundesländern aufgegriffen und neu belebt werden. Thematisch also ein Volltreffer, so dass es nahe lag Kontakt aufzunehmen.

Doch wie können Münchner Garagen und Werkstätten bei den Feierlichkeiten in Chemnitz mitwirken? Über dieser Frage sind wir noch am Grübeln. In der Zwischenzeit starten wir schon mal mit einer kleinen Kooperation beim KOSMOS Chemnitz 2024. Der KOSMOS Chemnitz ist ein Festival für Demokratie, eine Plattform für Diskussionen, und nicht zuletzt ein großes Kulturfestival mit viel Musik und Events mitten in Chemnitz.

Garage42 wird zusammen mit Uwe Bodenschatz die mobile KOSMOS-Garage mit einem Workshop bespielen. Details werden hier noch nicht verraten – kommen sie doch einfach am 8.6.2024 zwischen 12:00 und 18:00 in die KOSMOS-Garage auf der Schlossteichinsel in Chemnitz vorbei … oder lesen sie demnächst hier den KOSMOS 2024 Bericht!

Jahreshauptversammlung 2023 des Verbunds Offener Werkstätten

Am 10., 11. und 12. November 2023 fand im Gasteig/FatCat die Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten statt. Eine gute Gelegenheit um das Projekt Garage42 einem größeren Kreis von Werkstatt-Profis vorzustellen, und neue Kontakte zu knüpfen.


Der Erfindergarten hatte am Wochenende des 10. November zur Jahreshauptversammlung 2023 des Verbunds Offener Werkstätten in die FatCat (Gasteig) eingeladen.

Gekommen waren gut 100 Teilnehmer aus Deutschland, sowie Gäste aus Frankreich und der Schweiz. Dabei waren Vertreter von Offenen Werkstätten, FabLabs und Makerspaces, aber auch Besucher aus der Politik, und Vertreter der Stadt München wie etwa dem Abfallwirtschaftsamt.

Der Freitag Abend begann mit zwanglosem Austausch mit bekannten Gesichtern aus München, sowie dem Kennenlernen von Mitgliedern anderen Werkstätten. Danach stellten sich die offenen Werkstätten Münchens vor.

Am Samstag fand die Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten statt, gefolgt von einem Solar-Workshop und einer „OpenStage“ am späten Abend. Für die „OpenStage“ hatte ich einen kurzen Impuls-Vortrag zum Projekt Garage42 vorbereitet, der recht gut aufgenommen wurde und zu einer Reihe neuer Kontakte führte.

Auf der Veranstaltung ergaben sich für Garage42 noch weitere interessanter Kontakte und Gespräche:

Mit Sebastian vom Teamwerk in Aschheim tauschte ich mich über das Thema „Werkstätten in Garagen“ aus, denn die Teamwerk-Werkstatt befindet sich ebenfalls in einer Garage. Interessant war dabei für mich, wie das Teamwerk den begrenzten Raum nutzt, und für welche Ausstattung der Garage man sich entschieden hat.

Der nächste Interessante Kontakt war Bettina vom Abfallwirtschaftsbetrieb München / Halle 2. Mit ihr und mit einem Mitglied des HEi München diskutierten wir wie Materialkreisläufe in München aussehen könnten. Die Vision dabei: der Abfallwirtschaftsbetrieb sortiert in den Wertstoffhöfen hochwertige Werkstoffe wie Plattenware und Kanthölzer aus, und stellt diese über Materialinitativen wie Treibgut zur Verfügung. Die Materialinitiative wiederum versorgt die offenen Werkstätten in München mit Material für den Bau von nachhaltigen Möbeln.

Nach langer Zeit konnte ich auch wieder mal mit Doris und Carolina vom Machwerk sprechen. Die interessante Neuigkeit war dabei, dass das Machwerk in deutlich größere Räume umgezogen ist, und über eine gut ausgestattete Holzwerkstatt verfügt. Es wird also Zeit dem Machwerk mal wieder einen Besuch abzuststatten!

Der wohl überraschendste Impuls kam von Benjamin von den Stadtfabrikanten in Chemnitz. Er machte mich darauf aufmerksam, dass Chemnitz im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas sein wird. Chemnitz bereitet derzeit dafür eine Reihe von Aktivitäten vor, darunter das Projekt „3000 Garagen„.
Bei „3000 Garagen“ soll sichtbar gemacht werden, was in den Chemnitzer Garagen so alles geschieht, und welche gesellschaftliche Bedeutung Garagen als Treffpunkte haben. Garage42 und „3000 Garagen“ verfolgen also offenbar sehr ähnliche Ziele!
Ein Austausch mit „3000 Garagen“ in Chemnitz könnte also sehr vielversprechend sein.

Insgesamt hat sich die Teilnahme an der Jahreshauptversammlung des Verbunds Offener Werkstätten also durchwegs gelohnt: gute Kontakte zu anderen offenen Werkstätten, interessante Gespräche, und viele Impulse und neue Ideen für das Projekt Garage42!

Robert

Zu Besuch in der machBar im Würmtal

Seit Ende Juli 2023 gibt es eine neue Offene Werkstatt im Münchner Westen: die machBar. Das Konzept und das Angebot der machBar lasen sich auf der Webpage sehr interessant – Grund genug um dem machBar Team einen Besuch abzustatten!

Schild machBar
machBar in der Alten Brauakademie

Meine Anreise zur machBar ist nicht lang. Ich verlasse die S-Bahn an der Haltestelle Gräfelfing – ein Ort, an den man als Innenstadt-Münchner nicht so oft kommt. Ich marschiere einige Minuten durch den Ort und bin schnell an der Stefanusstraße angelangt.


Über eine Treppe im Hinterhof geht es hinunter zu den Werkstatträumen der machBar.

machBar Eingang
Treppe zum machBar Eingang

Ich werde schon erwartet von Torsten, der einer der Vorstände der machBar ist. Trotz Urlaubszeit haben sich auch viele Mitglieder zum machBar-Stammtisch eingefunden.

Wir stellen uns einander vor, und dann geht es mit einer kleinen Tour durch die Werkstatträume los. Torsten zeigt mir die einzelnen Werkstätten und erzählt mir über die Aktivitäten der letzten Jahre.

machBar Holzwerkstatt
machBar Holzwerkstatt

Ich erfahre, dass die Raumsuche eine der größten Herausforderungen war, gefolgt von der Frage der Finanzierung mit Fördermitteln.

machBar Metallwerkstatt
machBar Metallwerkstatt

Aber offenbar ist es dem machBar Team gelungen all diese Herausforderungen zu meistern – schließlich gibt es jetzt großzügige Räumlichkeiten und eine reichhaltige Ausstattung mit Maschinen und Werkzeugen.

machBar Hauptraum
machBar Hauptraum

Nach unserer Werkstatt-Tour gibt es eine Überraschung: Mitglied Johannes hat eine Shaper Origin mitgebracht und gibt eine Einführung in die Handhabung und die Möglichkeiten der Fräse.

Was für ein Zufall – meine Mission ist die Suche nach anderen Makern, die sich mit dem Fräsen von Möbeln befassen wollen, und dann finde ich hier in der machBar bereits aktive Fräs-Enthusiasten!

Nach der Fräs-Vorführung tauschen wir uns noch eine ganze Weile über Workshop-Formate und Öffentlichkeitsarbeit aus. Am Ende kommen wir zu einem wichtigen Thema: wie könnte eine Zusammenarbeit der machBar mit dem Projekt Garage42 aussehen? Haben wir Berührungspunkte? Wo könnten wir uns ergänzen?

machBar Mitglieder
Torsten, Johannes und eine Shaper Origin

Nach einigen unterhaltsamen Stunden verabschieden wir uns, und beschließen, dass wir sicherlich in Kontakt bleiben und bald wieder voneinander hören werden. Mein Fazit: es war ein lohnender Besuch, und ich habe wieder einige nette Maker aus dem Großraum München kennengelernt.

Meet&Make Workshop „Ulmer Hocker“ im FabLab München

Das Konzept zum Fräs-Workshop „Ulmer Hocker“ ist fertig! Ein erster Testlauf im FabLab München zeigte, dass der Workshop schon recht passabel funktioniert, wenn auch noch mit Verbesserungspotential.

Ulmer Hocker Bauteile Fräsen
Fräsen der Ulmer Hocker Bauteile: FabLab Mitglied Nummer 1 bei der Arbeit

Donnerstag Abend im FabLab München: drei FabLab-Mitglieder haben sich eingefunden, um am „Meet & Make Ulmer Hocker“ teilzunehmen. Das Kursformat „Meet & Make“ im FabLab München ist eine tolle Sache: man trifft sich zu einem bestimmten Thema, bastelt miteinander, tauscht sich zum Thema aus und kommt dabei häufig auf ganz neue Ideen. Der Clou dabei: FabLab-Mitglieder sind DIY-Experten und bringen daher reichlich Wissen und Praxis-Erfahrung mit, so dass es immer etwas neues voneinander zu lernen gibt.

Unser Thema war also „Ulmer Hocker mit der Shaper Origin fräsen, und angesprochen waren FabLab-Mitglieder mit Shaper Origin Erfahrung. Dabei galt es herauszufinden, ob dieser Kurs funktionieren kann, und wieviel Spaß man dabei hat.

Nach einer kurzen Besprechung zum Ablauf ging es auch schon los: Begutachtung und Markieren des Materials, Aufbau des Arbeitsplatzes und Vorbereitungen zum Fräsen.

Ulmer Hocker Bauteile Fräsen
FabLab Mitglied Nummer 2 bei der Arbeit

Als Hilfestellung für die Fräsvorgänge diente eine einseitige, bebilderte Fräsanleitung.

Ulmer Hocker Anleitung
Ulmer Hocker Fräs-Anleitung … wo sind die Fehler?

Im Kursverlauf stellte sich heraus, dass die Anleitung noch einige kleine Fehler enthielt. Damit hatte sich das Meet&Make also schon gelohnt, denn eines der Ziele war auch das Finden von Unstimmigkeiten im Kurskonzept.

Ulmer Hocker Bauteile Fräsen
FabLab Mitglied Nummer 3 bei der Arbeit

Das Fräsen der Bauteile lief sehr reibungslos – kein Wunder, denn alle Teilnehmer waren routinierte im Umgang mit der Shaper Origin. Das Ergebnis: drei sehr sauber gefräste Bauteile, aus denen sicher einen bildschönen Ulmer Hocker entstehen wird.

Ulmer Hocker Bauteile
Die fertig gefrästen Bauteile des Ulmer Hockers

Das erste Fazit: die geplante Kursdauer von 2,5 Stunden hat gerade so gereicht, was für einen Feierabend-Workshop fast schon zu lange ist. Alle Teilnehmer waren sich daher am Ende des Workshops einig, dass man die Abläufe an manchen Stellen beschleunige könnte um den Kurs kompakter zu machen. Hier werden noch weitere Praxis-Tests nötig sein, um herauszufinden wo noch Fräs-Zeit eingespart werden könnte.

Ulmer Hocker Bauteile Montage
Montage der Bauteile des Ulmer Hockers

Inhaltlich hat der Workshop sehr gut funktioniert: die Teilnehmer bekamen lediglich einige Hinweise und Tipps zur Herstellung des Hockers. Danach haben sie die genaue Vorgehensweise selbständig miteinander diskutiert, und im Wechsel gefräst.

Ulmer Hocker
Drei FabLab Mitglieder fräsen knapp drei Stunden: fertig ist der Ulmer Hocker

Insgesamt ist das Fazit zum „Meet & Make Ulmer Hocker“: es war ein unterhaltsamer, lehrreicher und produktiver Abend für alle Beteiligten. Der produzierte Ulmer Hocker kann sich sehen lassen und ist gleichzeitig ein besonderes Unikat: ein Hocker,
der in nur drei Stunden durch drei Maker gefräst wurde. Auf diesem Wege nochmal danke an die FabLab Mitglieder für die Teilnahme, das Feedback und die guten Ideen!

Nachbarschafts Fräsen-Workshop die Zweite

Am 25. Februar 2023 fand ein zweiter Fräsen-Workshop in der Nachbarschafts-Werkstatt in der Münchner Au statt. Die Nachbarn waren wieder begeistert und mit viel Spaß bei der Sache.

Und wieder rollere ich mit der Fräse durch die Au – diesmal ist es ein kalter, aber sonniger Februartag – zum Glück ohne Schnee, denn ich besitze keinen Transportschlitten für das Workshop-Zubehör.

Auch dieses mal werde ich schon in der Nachbarschafts-Werkstatt in der der Au erwartet – inzwischen kennt man sich ja schon vom ersten Workshop. Die Vorbereitung des Workshops geht mir diesmal schnell von der Hand – man könnte es schon fast Routine nennen.

Und schon treffen die ersten Nachbarn ein. Die Teilnehmerrunde ist wieder bunt gemischt: neben zwei Nachbarn ohne Fräs-Erfahrung sind heute auch zwei Küchenbauprofis zu Gast, die allerdings noch nicht mit einer CNC-Oberfräse gearbeitet haben.

Wir starten mit der allgemeinen Einführung ins Oberfräsen, machen uns dann mit der „Magie“ der Shaper Origin vertraut und gehen schließlich miteinander die Schritte zum Vorbereiten des Fräsens durch.

Dann geht es ans Fräsen – Freiwillige vor! Alle sind etwas zögerlich, doch mutig ergreift die erste Nachbarin die Initiative. Nach kurzer Eingewöhnung scheint das fräsen sichtlich Spaß zu machen, und die beiden Küchenbauer warten etwas hibbelig auf ihren ersten Fräseinsatz.

Alle haben viel Spaß beim Fräsen – sogar die Zuschauer

Nach zwei Stunden Theorie und Praxis mit der Oberfräse sind wie schon beim ersten Workshop alle begeistert: von der Fräse, von den Möglichkeiten, und von den eigenen Fähigkeiten.

Insgesamt war es also wieder ein gut gelungener Kurs, und nun grübeln schon alle, was das erste „echte Möbelprojekt“ mit der Shaper Origin sein könnte.